Informationen für Eltern
Es ist nicht immer leicht, Eltern zu sein. Je größer und unabhängiger die Kinder werden, desto größer können auch Zweifel und Sorgen werden. Im Verlauf der Entwicklung verändern sich die Jugendliche immer mehr und müssen verschiedene Krisen durchstehen. Dies hat Auswirkungen auf die Familie, das Umfeld. Es ist normal, dass man sich als Elternteil darum sorgt, ob man alles richtig macht und die Elternrolle gut ausfüllt.
Bin ich eine gute Mutter? Bin ich ein guter Vater? Es ist unmöglich, immer alles richtig zu machen, jederzeit für die Kinder und deren Sorgen da zu sein und immer korrekt eventuelles Fehlverhalten zu reagieren. Oft fällt es zudem schwer, klare Grenzen zu setzen beispielsweise, weil man selbst unsicher ist, was angebracht wäre oder weil man Angst hat, durch einen Streit die Beziehung zum Kind zu gefährden. Gerade bei Jugendlichen, welche besondere Bedürfnisse haben, stellt das Eltern sein eine große Herausforderung dar. Es hat vielfältige Gründe, warum der/die Jugendliche die Schule verweigert, Drogen nimmt, auf Trebe geht, Defizite in der sozialen emotionalen Entwicklung hat, mit der Polizei in Konflikt gerät, sich rebellisch gegenüber Familie Lehrern zeigt, Aggressionen hat oder nicht mehr nach Hause kommt, die Regeln nicht mehr einhält, falschen „Freunden“ unterwegs ist usw.
Bei solchen Vorkommnissen ist es oftmals von Vorteil, eine Auszeit zu nehmen und bei Jugendliche schwierigen Lebenslagen einen Wechsel des Umfeldes vorzunehmen. Gerade wenn die Gegenseite Verständigung zu Hause nur noch schwer fällt und man sich gegenseitig nicht mehr zuhören kann es besser sein erst einmal auf Abstand zu gehen. So kann man es schaffen, über die eigenen Fehler und Grenzen nachzudenken, zu reden und dem Kind die Möglichkeit geben, sein Verhalten zu reflektieren. Auf Suche nach der eigenen Identität suchen Jugendliche oft die kritische Auseinandersetzung, die Konfrontation mit ihren Eltern und anderen Erwachsenen. Jugendliche können sehr kritisch sein und ist nicht immer einfach, diese kritische Haltung zu verstehen, insbesondere, wenn es Ihnen als Eltern selbst einmal nicht so gut geht. Es tut gut, sich bewusst zu machen, dass das, was Jugendliche sagen nicht immer mit dem übereinstimmt, was sie denken oder fühlen.

In unserer Arbeit geht es uns nicht darum, Schuldige zu bestimmen. Wir nutzen die Ressourcen Jugendlichen und die seines Umfeldes, um gemeinsam neue Wege und Lösungen zu finden.
Distanz zu dem bisherigen Umfeld sehen wir als Chance, wieder empathisch miteinander umgehen können.
Die Kinder und Jugendlichen kommen freiwillig zu uns. Dennoch kann es sein, dass es hin und wie kleinere Krisen gibt, in denen sie nach Hause wollen. Insbesondere in diesen Momenten ist es wichtig, sie zu stärken und dahingehend zu motivieren, ihre vereinbarten Ziele weiterhin umzusetzen.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!
Fragen
Kann ich mich unverbindlich informieren?
Sie können sich gerne bei uns kostenlos und unverbindlich informieren. Wir stehen Ihnen mit unseren langjährigen Erfahrungen in der Jugendhilfe beratend zur Seite. Bei Bedarf bringen wir Sie mit einem Kontakt unseres Beratungsnetzwerkes in Verbindung.
Wie kann ich eine Betreuung für mein Kind in Anspruch nehmen?
Die unterschiedlichen Betreuungsangebote des Projektes ArcoIris werden allesamt auf dem Hintergrund gesetzlicher Regelungen des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (SGB VIII) gewährt. Dabei hat das für Sie zuständige Jugendamt die Aufgabe, zu prüfen, ob die Lebenssituation Ihres Kindes zur Inanspruchnahme unserer Hilfeangebote berechtigt. Das Jugendamt wird Ihren Fall individuell prüfen und in einem Hilfeplangespräch mit allen Beteiligten die verschiedenen Bedürfnisse und Möglichkeiten abwägen. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Hilfe in der Regel - je nach Ihren persönlichen Einkommensverhältnissen - kostenfrei ist. Setzen Sie sich mit dem Jugendamt in Verbindung und erzählen Sie von Ihren Schwierigkeiten zu Hause. Das erfordert vielleicht zu Anfang Mut und Überwindung, doch können Sie sich gewiss sein, dass Ihr Anliegen dort vertraulich und vorurteilsfrei behandelt wird. Sie können sich aber auch gerne direkt mit uns in Verbindung setzen. Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich.
Ansprechpartnerin: B.A Soziale Arbeit Isabel Mundhenk
Tel.: (+34) 693 054 602Fax
(+34) 950 406 144
Email: mundhenk@projektarcoiris.de
Werden Eltern bei der Inanspruchnahme von Hilfen „entrechtet"?
Auf keinen Fall! Als Elternteil behalten Sie das volle Sorgerecht, wenn Sie sich zu einer Inanspruchnahme von Hilfen entschließen. Es ist uns wichtig - auch im Interesse Ihrer Kinder - eng mit Ihnen zusammenzuarbeiten. Im Rahmen der regelmäßigen Hilfeplanung können Sie Ihre Interessen vertreten und Einfluss auf die Gestaltung des weiteren Hilfeverlaufs nehmen. Wir wollen erreichen, dass die Jugendlichen nach Beendigung der Zeit bei ArcoIris wieder in ihre Familie zurückkehren können. Hierzu bieten wir regelmäßige Elterngespräche an und informieren Sie umgehend über alle wichtigen Ereignisse. Natürlich können Sie auch regelmäßig mit Ihrem Kind telefonieren. Zudem können Sie es selbstverständlich nach einer gewissen Eingewöhnungszeit besuchen kommen. Auch wenn das Ziel bei dem Jugendlichen die spätere Verselbstständigung ist, nehmen wir Sie als Erziehungsberechtigte ernst und Ihre Wünsche wahr.
Die Vorbereitungsphase
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind und unterstützen Sie den Auslandsaufenthalt und die Auszeit. Gehen Sie als gutes Vorbild voran, machen Sie Ihrem Kind Mut
- Achten Sie darauf, dass alle Impfungen durchgeführt wurden und diese auf dem aktuellen Stand sind. Impfpass mitgeben!
- Gehen Sie nochmals zur Routineuntersuchung zum Haus- bzw. Zahnarzt und ggf. zum Augen- und Frauenarzt, um alle laufenden/notwendigen Behandlungen abzuschließen.
- Geben Sie bitte alle erforderlichen ärztlichen Unterlagen mit, wie z. B. Informationen zu Allergien und Medikamenten, die regelmäßig eingenommen werden müssen.
- Besorgen Sie die letzten Schulzeugnisse und geben Sie Ihrem Kind Kopien hiervon mit.
- Geben Sie Ihrem Kind kein Geld mit (allenfalls 10 € an den Begleiter für die Reise).
- Handys/Smartphones und andere elektronische Geräte bleiben am besten in Deutschland.
Nach der Ankunft
- Vereinbaren Sie eine feste Zeit in der Woche, in der Ihr Kind Sie anrufen kann (am besten in den Abendstunden unter der Woche). Die Jugendlichen haben die Möglichkeit, Sie über die Einrichtung per Skype zu Skype oder auf Festnetz zu erreichen. Bitte geben Sie den Jugendlichen außerhalb dieser vereinbarten Zeiten die Möglichkeit, sich auf das Projekt zu konzentrieren und verzichten Sie auf sonstige telefonische Kontakte.
- Bitte senden Sie Geschenke und Pakete nur im üblichen Maße und zu herkömmlichen Anlässen (Geburtstag, Weihnachten und Ostern).
- Die Jugendlichen bekommen durch uns ausreichend Taschen- und Bekleidungsgeld. Verzichten Sie bitte auch auf Geldgeschenke, da diese oft als Statussymbol gegenüber anderen Jugendlichen missbraucht werden.
- Schreiben Sie Ihrem Kind regelmäßig Briefe und Postkarten und unterstützen Sie es auch in schweren Zeiten.
- Sie können jederzeit für Fragen oder Klärungen (in Notfällen auch nachts) die Leitung kontaktieren.